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VOM DUNKEL INS LICHT

- Eine Fantasie und zwei Sonaten in h-Moll -


Konzertdetails:

Am Samstag, 11.05.2024, um 19.00 Uhr

im  Seidlvilla – Mühsamsaal

80802 München, Nikolaiplatz , 1b
Anfahrt: U-Bahn 3, 6 "Giselastraße" und Bus 54 und 154 "Thiemestraße"

Ende der Veranstaltung: ca. 21:00 Uhr


Preise:
Seidlvilla
20.00 Euro Normalpreis
15.00 Euro ermäßigter Preis
5.00 Euro für Kinder bis 14 Jahre

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Die Anzahl der Karten und die Preiskategorien können Sie später im Warenkorb angeben.



2024 05 11 Seidlvilla

von links: Julia Ito, Louis Mühlbauer und Birgitta Eila

Vom Dunkel ins Licht

Eine Fantasie und zwei Sonaten in h-Moll

Zum Programm

 

h-Moll im Verlauf der Musikgeschichte

Ein Jahr vor seinem Tod vollendet Johann Sebastian Bach 1749 seine h-Moll-Messe BWV 232, womit es für über 70 Jahre das letzte Mal gewesen sein soll, dass ein großer Komponist für eines seiner Meisterwerke auf die Tonart h-Moll zurückgreift. Bis Franz Schubert 1822 die Arbeit an seiner berühmten Symphonie in h-Moll D 759 beginnt, bekannt als 'Die Unvollendete´, bei der er vor seinem Tod 1828 nie über den zweiten Satz hinaus kam. Der Grund für die Scheu vieler Komponisten, die Tonart h-Moll zu verwenden, liegt in ihrer Bedeutung: Schon Beethoven bezeichnete sie als „schwarze Tonart“, die mit dem Tod in Verbindung steht. Erst die Hochromantiker trauten sich wieder an die Tonart heran, wohingegen Beethoven keine einzige Klaviersonate oder Symphonie in h-Moll hinterließ.

Alexander Skrjabins (1871-1915) h-Moll-Fantasie Opus 28 (1900)

Als Skrjabin den Musikologen Leonid Sabanejew in seiner Moskauer Wohnung zu Gast hat, spielt dieser ein Stück am Klavier. Skrjabin rätselt: „Wer hat das geschrieben? Es kommt mir bekannt vor“, woraufhin Sabanejew verdutzt antwortet: „Das ist Ihre Fantasie!“, realisierend, dass sich Skrjabin wohl an seine eigene Komposition nicht erinnert – „Welche Fantasie?“, entgegnet Skrjabin verwirrt, dies bestätigend. Im Jahr 1900 komponiert der 28-jährige Skrjabin seine h-Moll-Fantasie, deren Entstehungszeit sich zwischen seiner dritten und vierten Klaviersonate ansiedelt. Diese einsätzige, in der Sonatenhauptsatzform gehaltene Fantasie stellt seine bis dahin pianistisch anspruchsvollste Klavierkomposition dar, enthält schon viele Elemente seines die Grenzen der Tonalität erschließenden Spätstils und endet in Skrjabin-typischer Ekstase auf H-Dur.

Franz Liszts (1811-1886) h-Moll-Sonate S.178 (1849-1853)

1849 nimmt Franz Liszt die Arbeit an seiner h-Moll-Sonate auf und blickt auf einen radikalen Lebenswandel zurück: 1848 beendet er als größter Pianist aller Zeiten seine Konzertlaufbahn und nimmt das Amt des Kapellmeisters in Weimar an. Während dieser Zeit, der produktivsten kompositorischen Schaffensperiode Liszts, vollendet er am 2. Februar 1853 seine als ´Grande Sonate´ betitelte h-Moll-Sonate, bei der es sich ohne Zweifel um das bedeutsamste Werk seines gesamten Oeuvres handelt. Diese einsätzige Sonate ist nicht nur Liszts einziger, bahnbrechender Beitrag zum Genre der Klaviersonate, sondern auch ein Jahrhundertwerk, mit dem er die klanglichen Grenzen des Klaviers ausreizt, größtmögliche dynamische Kontraste zeichnet und die Musik auf beschließendem H-Dur ins Sphärische entrückt.

Frédéric Chopins (1810-1849) h-Moll-Sonate Opus 58 (1844)

Einen gänzlich anderen Weg schlägt Frédéric Chopin 1844 in seiner dritten und letzten Klaviersonate ein: Mit ihrer Viersätzigkeit von Allegro maestosoScherzoLargoFinale steht seine h-Moll-Sonate formal gesehen stark in klassischer Tradition. Die Schönheit der subtilen Tonsprache des an Tuberkulose erkrankten Polen wird jedoch durch die klarsichtige formale Anlage noch verstärkt wird und entfaltet über alle Sätze hinweg traumhaftesten Klangzauber. Aus dem dunklen Beginn in h-Moll entwickelt sich schon im ersten Satz ein weitläufiges, lichtes D-Dur-Thema und mit einem fulminanten H-Dur-Finale im vierten Satz unterstreicht Chopin, dass es sich bei der h-Moll-Sonate, der er den Beinamen ´Konzert ohne Orchester´ gibt, um seinen größten Wurf im Genre der Klaviersonate handelt.

Gespielt von Julia Ito, Louis Mühlbauer und Birgitta Eila

Idee, Konzept und Moderation: Louis Mühlbauer

Louis Mühlbauer

 

Das Programm

Alexander SKRJABIN (1871–1915)

Fantasie h-Moll op. 28 (1900)

Julia Ito, Klavier

 

Franz LISZT (1811–1886)

Klaviersonate h-Moll S 178 (1849–53)

Lento assai – Cantando espressivo – Grandioso –

Andante sostenuto – Allegro energico – Andante sostenuto

Louis Mühlbauer, Klavier

 

Pause

 

Frédéric CHOPIN (1810–1849)

Klaviersonate Nr. 3 h-Moll op. 58 (1837–39)

            Allegro maestoso

            Scherzo. Molto vivace

            Largo

            Finale. Presto non tanto

Birgitta Eila, Klavier

 

Idee, Konzept und Moderation: Louis Mühlbauer


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