Am Donnerstag, 04.05.2017, um 19:30
im Schloss Nymphenburg – Johannissaal
80638 München, Schloss Nymphenburg, 19
Anfahrt: Tram 17 und Bus 51 "Schloss Nymphenburg"
Ende der Veranstaltung: ca. 22:00 Uhr
25.00 | Euro | Normalpreis |
20.00 | Euro | ermäßigter Preis |
5.00 | Euro | für Kinder bis 14 Jahre |
Konzertreihe „Musikmetropolen der Welt“
BUDAPEST
Tradition – Vielfalt – Temperament
In der Konzertreihe des Pianistenclub München „Musikmetropolen der Welt“ geht es im Schloss Nymphenburg weiter mit BUDAPEST – Tradition – Vielfalt – Temperament.
Nachdem die vorherigen Stationen beim Publikum große Resonanz fanden, war es klar, dass die Reihe fortgesetzt wird. Der letzte „Halt“ war Prag und da liegt es nahe, dass es weiter ostwärts geht: Budapest als nächste Etappe ist diesmal dran und liegt quasi direkt am Weg. Schon allein die Geschichte und Herkunft durch die Gründung und den Zusammenschluß der beiden Städte „Buda“ und „Pest“ garantieren eine enorme Vielfalt.
Die Anzahl von ungarischen Komponisten und Komponisten mit Bezug zu Ungarn ist groß, vor allem wenn man bedenkt, dass die Ungarn ein relativ kleines Völkchen sind und eine seltene und selten schwierige Sprache haben. Dies hat aber auch Vorteile, nicht zuletzt musikalischer Art: so erweckten die ungarischen Idiome auch bei Komponisten wie Brahms, Schubert und anderen eindeutig nicht ungarischen Komponisten nicht nur Sehnsüchte, sondern inspirierten sie auch zu ungarisch beeinflußten Kompositionen wie z.B. den ungarischen Tänzen von Johannes Brahms.
Die ungarischen Komponisten wiederum haben oft einfach nur das wiedergegeben, was Sie als Kinder hörten oder als Volksmusik auf dem Land hörten, wie Béla Bartók zum Beispiel in seinen rumänischen Volkstänzen oder in seiner Sonatina über Themen der Bauern von Transsylvanien . Als ungarischster aller ungarischen Komponisten ist er entsprechend seiner Wichtigkeit auch mit einer dritten Komposition vertreten: seine Sonate für Klavier besitzt zwar volksliedartige Melodien, die jedoch mit clusterartigen oft wiederholten Noten begleitet werden, so dass stellenweise der Eindruck eines Klavier -Schlagzeugs entsteht.
Unter die bekannteren ungarischen Komponisten haben wir zwei hierzulande eher unbekannte gemischt: Ferenc Vecsey, der oft mit Bártók musizierte, mit seinem ausdrucksvollem Kleinod Valse triste und Eugène Hubay, der oft mit Franz Liszt musizierte, mit einer Bearbeitung aus seiner Oper „Der Geigenmacher aus Cremona“ , beide für Violine und Klavier.
Franz Liszt nimmt in der ungarischen Musikgeschichte eine Sonderstellung ein: obwohl er in (Österreich)-Ungarn geboren wurde, wuchs er in Wien und Paris auf, und seine musikalische Ausbildung absolvierte er ebenfalls dort. Er selbst fühlte sich als Kosmopolit und war wohl der erste echte Europäer! Dies hinderte ihn aber nicht sich sehr um die musikalischen Angelegenheiten Ungarns zu kümmern. Dies ging soweit, dass er durch verschiedene Wohltätigkeitskonzerte und direkte Zuwendungen die Gründung der Musikhochschule in Budapest erst ermöglichte. Die wurde dann auch folgerichtig nach ihm benannt. Seine bahnbrechende Virtuosität manifestiert sich exemplarisch im Mefisto Walzer, der Goethes Faust interessante neue Seiten abgewinnt. Die durchaus religiöse Seite dieses facettenreichen Komponisten kann man in dem KlavierZyklus Harmonies poétiques et réligieuses genießen, wobei die Funerailles dem Pianisten auch einiges an Virtuosität abverlangt.
Durch diesen abwechslungsreichen Abend führt Sie Volker Antusch als Moderator.
Johannes BRAHMS(1833–1897)
Aus: Ungarische Tänze (1869/72)
Nr. 3 F-Dur: Allegretto
Nr. 5 fis-Moll: Allegro
Nr. 6 Des-Dur: Vivace
Martin Keller, Klavier
Franz LISZT (1811–1886)
Aus: Harmonies poétiques et réligieuses (1849)
Nr. 7 Funérailles
Gregor Arnsberg, Klavier
Béla BARTÓK(1881–1945)
Sechs rumänische Volkstänze (1915)
Nr. 1 Der Tanz mit dem Stabe
Nr. 2 Gürteltanz
Nr. 3 Der Stampfer
Nr. 4 Horn-Tanz
Nr. 5 Rumänische Polka
Nr. 6 Schnell-Tanz
Gregor Arnsberg, Klavier
Béla BARTÓK
Sonate für Klavier (1926)
Allegro moderato
Sostenuto e pesante
Allegro molto
Sylvia Dankesreiter, Klavier
Pause
Béla BARTÓK
Sonatina über Themen der Bauern von Transsylvanien (1915)
Nr. 1 Dudelsackpfeifer
Nr. 2 Bärentanz
Nr. 3 Finale
Ferenc VECSEY (1893–1935)
Valse triste c-Moll (1913)
Eugène HUBAY (1849–1923)
aus der Oper „Der Geigenmacher von Cremona“ (1892)
Hermina Szabó, Violine; Gregor Arnsberg, Klavier
Franz LISZT
Mephisto Walzer Nr. 1 A-Dur (1856–61) „Der Tanz in der Dorfschenke“
Nathalie Koshokar, Klavier
Moderation: Volker Antusch
Idee und Konzept: Gregor Arnsberg und das Team „Musikmetropolen“ (Sylvia Dankesreiter und Yi Lin Jiang)