Am Freitag, 15.04.2016, um 19:30 Uhr
im Kaulbach-Villa - Bibliothek
80539 München, Kaulbachstraße , 15
Anfahrt: U-Bahn 3,6 und Bus 154 "Universität"
Ende der Veranstaltung: ca. 22:00 Uhr
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Wien ist eine sehr bedeutende Musikmetropole, vor allem weltbekannt für die Wiener Klassik mit Haydn, Mozart und Beethoven. Viele wichtige Werke wurden hier komponiert und aufgeführt. Aber auch in den anderen Epochen spielt Wien eine große Rolle. Das stellen wir in diesem Konzert dar.
Schubert, der den Übergang zwischen Klassik und Romantik bildet, war über seinen Tod hinaus eine so bedeutende Persönlichkeit für die Stadt, dass er manchmal noch zur Wiener Klassik gezählt wird. Dies hört man vor allem in seinen Klaviersonaten, die zum Teil parallel zu Beethovens Klaviersonaten entstanden sind, z.B. die Sonate in a-Moll D 537, die zu den kürzeren, klassisch-strukturierten Sonaten gehört. In seinen Impromptus, heute Abend eine Auswahl aus D 899, sind dagegen bereits die ersten romantischen Klänge zu hören. Das gleiche gilt für die Impromptus von Schuberts Zeitgenossen Vorišek, worin bereits der typisch "wienerische" Charakter zum Vorschein kommt.
Auch Chopin verbrachte einige Jahre in Wien. Während einer Konzertreise brach in Polen die Revolution aus, weswegen er nicht zurückreisen konnte. Dieses Heimweh-Gefühl aus Frust, Sehnsucht, Wut und Schmerz verarbeitete er u.a. in seinem ersten Scherzo op. 20. Es wurde von ihm in Wien komponiert, während er dort auf eine mögliche Heimkehr wartete. Ein weiteres bedeutendes Werk, das Chopin in Wien komponierte, ist die Grand polonaise brillante op. 22, ein Salon-Stück, inspiriert durch die Wiener Café-Häuser. Jahre später fügt er dort der Polonaise mit dem Andante spianato nachträglich eine melodiöse Einleitung hinzu.
Auch Liszt wusste die Metropole Wien sehr zu schätzen. Als ein großer Verehrer von Schubert schrieb er neben seinen Lied-Transkriptionen auch die Soirées de Vienne, eine spritzige, virtuose Hommage an die Stadt und an den Komponisten.
Ab Anfang des 20. Jahrhunderts bildete sich in Wien die Neue Wiener Schule um die drei Komponisten Schönberg, Berg und Webern, die mit neuen, atonalen Harmonieklängen experimentieren und daraus schließlich die Zwölfton-Technik entwickelten. Während bei Bergs Klaviersonate Nr. 1 spätromantische Klangfarben noch im Vordergrund sind, können Sie bei Weberns Variationen op. 27 eine tonalfreie, aber spannende Komposition erleben.
Auch heute ist Wien eine der führenden Musikmetropolen der Welt mit seinen renommierten Orchestern, Opern und Konzerthäusern. Sie ist Fortführung wie Bestätigung einer sehr langen Musiktradition in Europa.
Ein hochinteressantes und spannendes Musikerlebnis, einer der schönsten Städte Europas gewidmet.
Programm:
Franz SCHUBERT (1797–1828)
Klaviersonate a-Moll D 537 (1817)
Allegro ma non troppo
Allegretto quasi andantino
Allegro vivace
Maximilian Schairer, Klavier
Anton WEBERN (1883–1945)
Variationen für Klavier op. 27 (1936)
I Sehr mäßig – II Sehr schnell – III Ruhig fließend
Alban BERG (1885–1935)
Klaviersonate h-Moll op. 1 (1907–09)
Mäßig bewegt
Dmitrij Romanov, Klavier
Frédéric CHOPIN (1810–1849)
Scherzo Nr. 1 h-Moll op. 20 (1833)
Yuko Tajima, Klavier
PAUSE
Jan Václav Hugo VOŘIŠEK (1791–1825)
Aus: Sechs Impromptus op. 7 (1816–20)
Nr. 1 C-Dur. Allegro
Franz SCHUBERT
Aus: Impromptus op. 90 D 899 (1827)
Nr. 2 Es-Dur. Allegro
Nr. 3 Ges-Dur. Andante
Min Young Roh, Klavier
Franz LISZT (1811–1886)
Aus: Soirées de Vienne (d’après Franz Schubert) S. 427 (1853)
Valse-Caprice Nr. 6 a-Moll
Frédéric CHOPIN
Andante spianato et Grande polonaise brillante op. 22 (1834/1831)
Para Chang, Klavier
Moderation: Maximilian Schairer