Am Sonntag, 13.12.2015, um 19:00 Uhr
im Gasteig München, Kleiner Konzertsaal
81667 München, Rosenheimer Straße, 5
Anfahrt: S-Bahn Rosenheimer Platz, Tram 18 "Am Gasteig"
Ende der Veranstaltung: ca. 21:30 Uhr
20.00 | Euro | Normalpreis |
15.00 | Euro | ermäßigter Preis |
5.00 | Euro | für Kinder bis 14 Jahre |
30.00 | Euro | Normalpreis |
24.00 | Euro | ermäßigter Preis |
10.00 | Euro | für Kinder bis 14 Jahre |
Liebe Freunde des Pianistenclubs,
es ist eine wahrhaft ambitionierte Idee, an einem Abend das Porträt einer so großartigen und vielseitigen Person vorzustellen, wie es Franz Liszt war. Die drei Teile unserer Klaviernacht können aber sicherlich einer solchen Persönlichkeit nicht annähernd gerecht werden.
Als Pianist reiste Franz Liszt durch ganz Europa, spielte an mehr als 175 Orten. Als Komponist hinterließ er der Welt über 800 Werke. Und als Lehrer wurde er so sehr geschätzt, dass sogar die Schüler seiner Schüler sich damit schmückten, von ihm gelernt zu haben. Als Intellektueller hat sich Liszt für die geistigen Strömungen seiner Zeit interessiert, auch große Persönlichkeiten seiner Zeit kennengelernt. Derartige kulturelle Einflüsse beflügelten seine Phantasie und prägten seinen Stil. Für seine charismatische Persönlichkeit und sein impulsives Spiel wurde er gefeiert und bejubelt. Heinrich Heine erfand für ihn den Begriff “Lisztomanie“.
Der Abend beginnt mit einem der populärsten Werke in Liszts Klavierschaffen, der „Ungarische Rhapsodie“. Liszt war begeistert von ungarischen Volksmelodien und Tänzen und vom Klang des Cymbals, der Zigeunergeige. Diesen Musizierstil übertrug er wunderbar auf das Klavier. Gleichzeitig zeigte er damit auch die Verbundenheit mit seinem Geburtsland.
„Der romantische Dämon des Klaviers“, so nannte ihn der Musikkritiker Karl Schumann. Diese Worte passen gut zu dem Etüdenblock im Teil eins des Konzertprogramms. Die Werke sind geprägt von spieltechnischem Bravour und dienten der Entfaltung von poetischen Ideen des Komponisten.
Der zweite Teil des Abends ist Liszt’s Wanderjahren gewidmet. Besonders Italien hatte es ihm angetan und er verband seine Musik mit literarischen Reminiszenzen. So entstanden die besonders lyrischen Sonette des Petrarca und die Fantasie quasi Sonate „Après une lecture du Dante“. „Divina Commedia“, die Göttliche Komödie, hat Liszt ebenfalls zu einer Dante-Symphonie inspiriert.
Den dritten Teil des Konzertes eröffnet ein Name, der leider viel zu selten in Konzertprogrammen auftaucht. Ein Zeitgenosse von Liszt, ein Pianist, Komponist und großer Virtuose: Sigismund Thalberg. Liszt und Thalberg traten im Jahr 1837 beide am selben Abend auf. Die Frage, wer der Sieger dieses freundschaftlichen Wettstreits war, hat damals große Diskussionen ausgelöst.
Bach‘s Musik war großes Vorbild für Liszt, er hat viele Werke von Bach für Klavier gesetzt. Er hat „…Musik der Vergangenheit im Klanggewand der Gegenwart mundgerecht ausgelegt“, zitiert wieder einmal Karl Schumann. An zwei Beispielen, den Transkriptionen von Sigismund Thalberg und Liszt’s Transkription von Johann Sebastian Bach’s „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ kann man erleben, wie damals die größten Virtuosen das Fantasieren über vorgefundene Themen zu einer unglaublich erfolgreichen Gattung ihrer Zeit entwickelt haben.
Mit diesem besonderen Konzert verabschieden wir uns aus diesem Jahr und freuen uns, Sie im Jahr 2016 wieder zu unseren Konzerten begrüßen zu dürfen.
Programm: