Am Samstag, 04.06.2016, um 19:30
im Schloss Nymphenburg – Johannissaal
80638 München, Schloss Nymphenburg, 19
Anfahrt: Tram 17 und Bus 51 "Schloss Nymphenburg"
Ende der Veranstaltung: ca. 22:00 Uhr
23.00 | Euro | Normalpreis |
18.00 | Euro | ermäßigter Preis |
5.00 | Euro | für Kinder bis 14 Jahre |
Wer St. Petersburg zur Zeit der Weißen Nächte erlebt, läuft Gefahr, sich in diese Stadt mit den vielen Brücken, Flüssen und Kanälen für immer zu verlieben. Ein magisches Licht beherrscht die russische Metropole rund um die Uhr und lässt keinen unberührt. Von Ende Mai bis Anfang Juli geht die Sonne in der Stadt nicht ganz unter, sodass es auch nachts so hell bleibt, als würde die Stadt in einem fast unwirklichen Licht leuchten. Überall finden Konzerte und Ausstellungen statt. Wer das einmal erlebt hat, wird die magische Verlockung der Weißen Nächte nie mehr vergessen.
Der Pianistenclub möchte Ihnen den Zauber dieser wunderbaren Zeit mit Klaviermusik nahebringen. Jeder der im Konzert erklingenden Musiker hatte mit St. Petersburg zu tun, hat dort gelernt, studiert, gelebt, geliebt oder der faszinierenden Stadt einfach nur einen Besuch abgestattet.
Schon das erste Stück des Abends entführt in die Zarenstadt. Zauberhaft hat Peter Tschaikowsky die Weißen Nächte in seinem Zyklus „Die Jahreszeiten“ verarbeitet. Dieses Stück „Weiße Nächte“ bildet gleichzeitig die Programmeröffnung. Später im Konzert kommt Tschaikowsky noch einmal zur Aufführung. Das virtuose, tänzerische „Scherzo a la russe“ basiert auf eine volkstümlichen russischen Thema und klingt in seinen verschiedenen Variationen so lyrisch, ruhig und breit wie ein russisches Volkslied.
Franz Liszt hat in Russland mit riesigem Erfolg konzertiert. Er hatte großes Interesse an russischer Musik und Literatur und konnte in St. Petersburg viele Musiker persönlich kennenlernen. Bei seinem ersten Besuch in der Zarenstadt 1842 wurde er zu seinen “Deux Melodies russes“ inspiriert. Beide Werke sind wertvolle Bearbeitungen russischer Romanzen, so liegt zum Beispiel einer der Melodien das damals sehr populäre Lied „Die Nachtigall“ von Alexander Aljabjew zugrunde.
Anton Rubinstein war ein Komponist, Pianist, Dirigent und Gründungsrektor des St. Petersburger Konservatoriums. Als Pianist steht er in einer Reihe mit den größten Pianisten aller Zeiten. Als Komponist ist er heute weniger bekannt. Seine wunderschöne „Melodie“ ist zweifellos Rubinsteins populärste, beliebteste Komposition. Seine pianistische Virtuosität zeigt sich vollständig in der „Valce-caprice“ Es-Dur.
Anton Arensky hat ebenso wie Tschaikowsky im St. Petersburger Konservatorium studiert. In seiner Musik mied Arensky Dramatik und starke Konflikte und räumte dem lyrischen Element eine bedeutende Rolle ein. Zu hören sind im Konzert seine „Sechs Arabesken“, die in St. Petersburg entstanden.
Von einer Gedenkausstellung für den Maler und Architekten Viktor Hartmann ließ sich Modest Mussorgsky, einer der engsten Freunde Hartmanns, zu den „Bildern einer Ausstellung“ inspirieren. In seiner Suite gestaltet Mussorgsky musikalisch zehn Bilder Hartmanns sehr frei nach den bildhaften Vorlagen. Die „Promenade“, mit der das Werk beginnt, kehrt periodisch wieder und begleitet von Bild zu Bild. Und jedes Mal klingt sie ein wenig anders und spiegelt damit die Reaktion des Komponisten auf das Bild.
Freuen Sie sich auf diese Werke, die die Faszination dieses „Venedig des Nordens“ oder auch „Venedig des Ostens“ lebendig werden lassen. Die magische Atmosphäre der Zarenstadt wird von Karen Wirz mit Gedichten russischer Dichter ergänzt.
Ein außergewöhnliches Konzert im historischen Ambiente des Schloss Nymphenburg.
Das Progamm:
Peter TSCHAIKOWSKY (1840–1893)
Aus: Die Jahreszeiten op. 37 (1875/76)
Nr. 5 G-Dur: Mai. Weiße Nächte
Franz LISZT (1811–1886)
Deux Mélodies russes S. 250 (1842)
Nr. 1 E-Dur: Le Rossignol
Nr. 2 A-Dur: Chanson Bohémienne
Olga Kigel, Klavier
Anton RUBINSTEIN (1829–1894)
Melodie F-Dur op. 3 Nr. 1 (1852): Moderato assai
Valse-caprice Es-Dur op. 118 (1870): Vivace
Peter TSCHAIKOWSKY
Scherzo a la Russe B-Dur op. 1 Nr. 1 (1863): Allegro moderato
Alex Schreiber, Klavier
Peter TSCHAIKOWSKY
Thema und Variationen F-Dur op.19 Nr. 6 (1873)
Thema. Andante non troppo
Var. 1 L’istesso tempo
Var. 2 L’istesso tempo
Var. 3 Allegretto
Var. 4 Allegro vivace leggiero
Var. 5 Andante amoroso
Var. 6 Allegro risoluto
Var. 7 Moderato assai
Var. 8 Allegro
Var. 9 Alla Mazurka
Var. 10 Andante non troppo, un poco rubato
Var. 11 Alla Schumann. Allegro brillante
Var. 12 L’istesso tempo
Coda. Presto
Irina Shkolnikova,Klavier
Pause
Anton ARENSKIJ (1861–1906)
Sechs Arabesken op. 67 (1903)
Nr. 1 c-Moll: Allegro Moderato
Nr. 2 a-Moll: Vivace
Nr. 3 g-Moll: Tempo di Valse
Nr. 4 G-Dur: Andantino
Nr. 5 Es-Dur: Allegro molto
Nr. 6 c-Moll: Allegro risoluto
Irina Shkolnikova, Klavier
Modest MUSSORGSKIJ (1839–1881)
Bilder einer Ausstellung (1874)
Promenade
Gnomus
Das alte Schloss
Tuilerien (Spielende Kinder im Streit)
Bydło. Der Ochsenkarren
Ballett der unausgeschlüpften Küken
„Samuel” Goldenberg und „Schmuyle”
Limoges. Der Marktplatz
Die Katakomben
Baba-Jaga (Die Hütte auf Hühnerfüßen)
Das große Tor von Kiew
Dmitrij Romanov, Klavier
Rezitation: Karin Wirz (mit Gedichten russischer Dichter)
Idee und Konzept: Olga Kigel