Am Sonntag, 26.07.2015, um 11:00 Uhr
im Schloss Nymphenburg – Johannissaal
80638 München, Schloss Nymphenburg, 19
Anfahrt: Tram 17 und Bus 51 "Schloss Nymphenburg"
Ende der Veranstaltung: ca. 13:00 Uhr
23.00 | Euro | Normalpreis |
18.00 | Euro | ermäßigter Preis |
5.00 | Euro | für Kinder bis 14 Jahre |
Verehrte Freunde des Pianistenclubs,
diesmal entführt Sie der Pianistenclub mit seiner Konzertreihe „Reisen in die Vergangenheit“ in die Welt vor 175 Jahren. Was passierte mit dem Klavier in dieser Zeit? Das Klavier, das inzwischen eine Handelsware geworden war und weite Verbreitung fand, wurde zum Instrument des 19. Jahrhunderts. Dementsprechend gab es viele Laien, die die Schwierigkeiten des Klavierspiels erahnten und die Virtuosen jener Jahre um so mehr bewunderten.
Ein Virtuosenkonzert war damals, als es nur Live-Musik gab, ein Ereignis und wer sein Instrument so beherrschte wie zum Beispiel Niccoló Paganini die Geige oder Franz Liszt das Klavier, wurden verehrt und bewundert wie kaum eine andere Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Natürlich wurde damals viel für den Publikumserfolg komponiert, virtuose Musik war gefragt und die Nachfrage wurde bedient - nicht nur auf dem Gebiet der spektakulären Virtuosenmusik, sondern auch im Bereich der Hausmusik, also der Musik, die das Volk selbst spielen konnte.
So sind Robert Schumanns Kinderszenen gedacht für Erwachsene, die sich gerne an die Kindheit zurückerinnern wollen. Rückspiegelungen eines Älteren für Ältere, wie Schumann selbst es nannte. "Kleine putzige Dinger habe ich geschrieben. Du wirst Dich daran freuen" teilte Robert Schumann über die Kinderszenen seiner Frau mit.
Michael Glinkas „Valse fantaisie“ in h-Moll ist leider ein seltener Gast in den Musentempeln. Erstaunlich, denn dieser wunderschöne, rhythmisch feine und federleicht schwingende Walzertraum überrascht immer wieder durch neue melodische Einfälle. Wie so viele Walzer aus dem slawischen Raum ist Glinkas Walzer-Fantasie allerdings auch von Melancholie durchdrungen.
Das Prélude op. 45 war ein Beitrag von Frédéric Chopin für das „Album Beethoven“. Und sein wild-drängendes cis-Moll Scherzo, auf der Insel Mallorca begonnen, sandte Chopin im Jahr 1840, also exakt vor 175 Jahren, an seinen Verleger.
Als Niccolò Paganini seine Solo-Capricen für Geige schrieb, hat er wohl kaum daran gedacht, dass sie einmal zum Stolperstein für hervorragende Pianisten werden würden. Franz Liszt hatte den italienischen Geiger im Konzert gehört. Er selbst steckte damals in einer schweren Schaffenskrise und beschloss daraufhin, selbst ein "Paganini auf dem Klavier" zu werden. Einige Jahre später entstanden die Paganini-Etüden.
Felix Mendelssohn-Bartholdy’s Klaviertrio in d-Moll ist ein „Meistertrio der Gegenwart, eine gar schöne Komposition, die nach Jahren noch Enkel und Urenkel erfreuen wird.” Mit diesem begeisterten Satz rezensierte Robert Schumann in der Neuen Zeitschrift für Musik das erste Klaviertrio seines Freundes Mendelssohn nach dessen Erscheinen 1839. Mendelssohns Kunst knüpfte an Klassiker an und war doch Gegenwartskunst im besten Sinne.
Gehen Sie mit dem Pianistenclub im beeindruckenden Ambiente des Schloss Nymphenburg auf eine Zeitreise in die Welt vor 175 Jahren.
Ihr Pianistenclub München
Programm: